Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie, die dem Online-Versandhandel einen enormen Boom bescherte, zählt Amazon inzwischen zu den zehn weltgrößten Unternehmen. Sein Marktwert wird derzeit auf 1,7 Milliarden US-Dollar geschätzt und alleine im Jahr 2020 erwirtschaftete der Megakonzern einen Gewinn von über 21,3 Milliarden Dollar. Der Stand der Amazon Aktie in 10 Jahren kann also nur ein sehr positiver sein – oder etwa nicht?
Preis der Amazon Aktie in 10 Jahren: Wichtige Kriterien
Amazon hat eine ganze Reihe erfolgreicher Geschäftsjahre hinter sich. Allerdings läuft es in diesem Jahr für Amazon bislang nicht ganz so gut. Sowohl Corona als auch der Ukrainekrieg haben starke negative Auswirkungen auf die globalen Handelsströme, denen sich auch ein kerngesundes Unternehmen wie Amazon nicht völlig entziehen kann. Analysten erwarten, dass die Amazon Aktie spätestens dann wieder auf Wachstumskurs geht, wenn diese beiden globalen Krisen überstanden sind. Gute Aussichten also dafür, dass die Amazon Aktie in 10 Jahren deutlich besser dastehen wird als heute.
Wirkt sich positiv aus:
- Der Online-Handel boomt
- Amazon expandiert und erschließt neue Geschäftsfelder
- Die meisten Analysten raten zum Kauf von Amazon Aktien
- Als marktbeherrschendes Unternehmen muss Amazon (fast) keine Konkurrenz fürchten
- Corona-Ängste nutzen dem Onlinehandel
Wirkt sich negativ aus:
- Durchwachsene Kennzahlen im laufenden Geschäftsjahr
- Amazon hat als übermächtiges Unternehmen ein gewisses Imageproblem
- Der Parketthandel sieht aufgrund globaler Krisen schwierigen Zeiten entgegen
- Erwartbare Leitzinserhöhungen werden die Börsenkurse unter Druck setzen
- Der wichtigste Amazon-Konkurrent Alibaba ist auf Expansionskurs
Amazon Aktienkurs in 10 Jahren – Wenn es so weiter geht wie in den letzten 5 Jahren
Nicht zuletzt dank Corona liegen Paketversender derzeit voll im Trend. Als weltgrößter Onlineversandhändler konnte insbesondere Amazon davon stark profitieren. Und es schaut ganz danach aus, dass sich die Amazon Aktie in 10 Jahren prächtig entwickeln wird. Wie die nachfolgende Tabelle belegt, steigerte die Amazon-Aktie ihren Wert in jedem einzelnen der vergangenen fünf Jahre erheblich.
Datum | Vorjahresendkurs | Schlusskurs | Performance |
---|---|---|---|
2017 | 36,41 | 49,57 | +36,14 % |
2018 | 49,57 | 64,24 | +29,59 % |
2019 | 64,24 | 83,62 | +30,17 % |
2020 | 83,62 | 135,92 | +62,54 % |
2021 | 135,92 | 149,50 | +9,99 % |
2022 (Stand Juni) | (149,50) | (105,40) | (-29,50 %) |
Wie der Tabelle zu entnehmen ist konnte die Amazon-Aktie in den letzten fünf Jahren (1.1. 2017 bis 31.12.2021) eine jährliche, durchschnittliche Rendite von 33,68 Prozent erwirtschaften. Bei gleichbleibender Rendite würde der Wert einer Amazon-Aktie in zehn Jahren (2032) von aktuell 105,50 Euro auf etwa 1920 Euro steigen. Die bis dato im laufenden Jahr 2022 erwirtschafteten Erträge wurden bei dieser Kalkulation nicht berücksichtigt.
Allerdings ist die Amazon-Aktie im laufenden Jahr 2022 massiv unter Druck geraten. Gründe dafür gibt es einige. Insbesondere brach der Betriebsgewinn aufgrund stark gestiegener Kosten im ersten Quartal 2022 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fast 60 Prozent ein. Der Gewinn betrug jedoch immer noch 3,7 Milliarden Dollar und der Umsatz stieg ebenfalls, und zwar im ersten Quartal um immerhin sieben Prozent.
Es handelt sich also eigentlich um ein Jammern auf hohem Niveau. Es ist zwar durchaus möglich, dass Amazon im laufenden Jahr rote Zahlen schreibt, aber dennoch ordnen sehr viele Analysten den Onlinehändler derzeit in die Kategorie „Buy“ ein – und dort sogar in die Rubrik „Top Picks“.
Zukunftsprognosen sind schwer
Wer hätte vor ein paar Jahren ahnen können, welch enormen Einfluss ein simpler Virus wie Corona auf die Weltwirtschaft nehmen würde oder dass mitten in Europa ein Krieg ausbricht, der die weltweite Energie -und Nahrungsmittelversorgung in Mitleidenschaft zieht. Solche externen Ereignisse lassen sich genauso wenig vorausahnen wie deren Auswirkungen.
Das Beispiel Amazon zeigt aber auch, dass Investoren launisch und ihre Erwartungen übertrieben sein können und sie daher manchmal selbst bei respektablen Renditen ihren Daumen senken. Auch und gerade für den Aktienhandel gilt also das viel zitierte Bonmot: „Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“
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