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Richtig Sparen: Sparbetrag und Sparrate bestimmen

Richtig Sparen will gelernt sein! Dabei vergessen viele Menschen, wie früh wir eigentlich mit dem Thema „Sparen“ in Kontakt kommen. Die ersten Berührungen haben wir üblicherweise als Kinder. Schnell reift die Erkenntnis, dass aus dem Taschengeld mit der Zeit mehr Geld wird und möglicherweise ein größerer Kauf möglich wird, als wenn zum Ende der Woche kein Geld mehr da ist.

Auch im Erwachsenenalter ändert sich das Prinzip kaum. Wer richtig spart, hat mehr von seinem Geld. Aber wie können Sie richtig sparen? Was ist richtiges Sparen und was ist falsches Sparen? Gerade weil es so einfach klingt, aber in Wirklichkeit deutlich vielschichtiger ist, möchten wir uns hier diesem Thema widmen.


Inhaltsverzeichnis

Das Mindset: Glaubensansätze zum Thema Geld

Was zuerst sehr abstrakt klingen mag, ist eigentlich sehr logisch. Um richtig zu sparen, benötigen Sie eine bestimmte innere Einstellung. Diese Einstellung wird auch „Mindset“ oder „Money-Mindset“ genannt. Denn die unterbewusste Einstellung zu Geld hält einige Menschen davon ab, erfolgreich zu Sparen und wohlhabend zu werden. Glaubensansätze wie „Geld verdirbt den Charakter“ oder „Geld macht nicht glücklich“ festigen eine negative Einstellung zu Geld. Dies kann bereits im Elternhaus beginnen. Die Folge: Sie geben tendenziell mehr Geld aus. Je negativer die Einstellung zu Geld ist, desto weniger haben Sie häufig davon. Es handelt sich um eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Doch was hilft bei einem ungünstigen Mindset?

Zuerst können Sie Geld als das betrachten, was es ist. Ein Tauschmittel! Sie können Zeit in Form von Arbeitskraft gegen Geld tauschen. Dafür können Sie von dem Geld Ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie können Geld allerdings auch gegen Zeit zurücktauschen. Haben Sie genug Geld, müssen Sie beispielsweise eine Weile nicht mehr arbeiten. Und das ist doch etwas sehr Positives. Gegen negative Glaubensansätze kann also bereits helfen, sich mit dem Thema Geld und dessen Funktion zu befassen. Dann fällt möglicherweise auch das Sparen etwas einfacher.

Richtig Sparen


Richtig Sparen: Wann sollten Sie Geld zurücklegen?

Wenn Sie über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, stellt sich die Fragen, wann Sie Geld zurücklegen sollen. Richtig Sparen hängt nicht nur von Ihrer Einstellung oder dem Sparprodukt ab. Es hängt auch mit solch kleinen Dingen wie dem Zeitpunkt zusammen. Dabei hat sich ein kurzer und prägnanter Leitsatz durchgesetzt.

„Bezahlten Sie sich immer selbst zuerst!“ Dieser Leitsatz trifft nicht nur auf Selbstständige, sondern insbesondere auch auf Arbeitnehmer zu. Mit „sich selbst“ ist aber vielmehr Ihr zukünftiges Ich gemeint. Denn dieses kann mit dem Geld viele schöne Dinge anstellen, wenn Sie zuvor gespart haben. Sich selbst zuerst zu bezahlen meint also, die Sparrate gleich nach dem Geldeingang abzuziehen und nicht bis zum Ende des Monats zu warten. Denn dann ist häufig einfach kein Geld mehr über.

Auch psychologisch kann sich diese Idee auswirken. Denn ein geringes Selbstwertgefühl kann beispielsweise auch damit bekämpft werden, dass Sie ihren eigenen Wert bewusst wahrnehmen. Beim Sparen können Sie dies vergleichsweise einfach umsetzen. Denn jeder Euro, den Sie bewusst für sich zurücklegen, kann Ihr Selbstbewusstsein stärken.

Tipp

In der Praxis ist es einfacher gesagt als getan, Geld immer direkt zu sparen. Schließlich gibt es auch privat viel zu tun, sodass das Sparen schnell in Vergessenheit gerät. Dem können Sie mit einigen technischen Kniffen entgegenwirken. Beispielsweise reicht bereits ein Dauerauftrag kurz nach dem Datum Ihres Gehaltseinganges.

Dann wird direkt ein fester Betrag auf ein Konto Ihrer Wahl überwiesen. Gedanklich fühlt es sich dann so an, als hätten Sie das Geld nie besessen. Das macht es einfacher, darauf zu verzichten. Je nachdem, wie Sie ihr Geld anlegen wollen, können Sie auch einen Sparplan für Fonds, ETFs oder Aktien nutzen, um regelmäßig und automatisiert zu sparen. Dazu benötigen Sie natürlich ein Aktiendepot.


Richtig Sparen: Wie viel Geld sollten Sie sparen? 

Die Frage nach dem Sparbetrag ist nur schwer zu beantworten. Der absolute Geldbetrag unterscheidet sich ohnehin von Fall zu Fall. Allerdings kann anhand der sogenannten Sparquote ermittelt werden, wie viel Geld Sie prozentual zu Ihrem Einkommen sparen. Denn richtig Sparen heißt auch, sich nicht zu überschätzen. Die richtige Sparquote hängt grundsätzlich von ihren Zielen, ihrem Einkommen und dem Sparzeitraum ab.

Je mehr Geld Sie verdienen, desto höher kann ihre Sparquote ausfallen. Beispielsweise bleibt bei einem Nettoverdienst von 1.500 Euro wenig Spielraum für Rücklagen. Mit 150 Euro Sparrate erreiche Sie eine Quote von 10 %. Verdienen Sie mit 3.000 Euro dagegen das Doppelte, erhöhen sich ihre Kosten nicht zwangsweise. Sie hätten also immer noch die Möglichkeit die 150 Euro sowie jeden Euro oberhalb der 1.500 Euro zu sparen. Das würde 1.650 Euro und eine Sparquote von mehr als 50 % bedeuten.


Die richtige Sparquote

Welche Sparquote Sie mindestens benötigen und für Sie die Richtige ist, hängt von ihren Zielen und dem Zeitraum ab. Je länger ihr Ziel in der Zukunft liegt, desto geringer kann die Sparrate ausfallen. Je weniger Geld Sie für ihr Ziel benötigen, desto einfacher haben Sie es abermals. Ein häufiges Sparziel ist beispielsweise die Rente. Ihnen sollte bereits Jahre im Voraus klar sein, dass Sie nach ihrer Erwerbstätigkeit deutlich weniger Geld bekommen werden.

Diese sogenannte Rentenlücke können Sie mit dem richtigen Sparen definitiv schließen! Aber wie hoch muss die Sparrate dafür sein? Eine Antwort auf diese Frage können Sie im unten stehenden Video finden. Ohne Annahmen für die Rendite und die Rentenbezugsdauer geht es allerdings nicht. Also werden Sie keinen feststehenden Wert erhalten, aber immerhin eine Idee, wie viel Sie sparen sollten.

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Hinweis

Wissen Sie möglicherweise gar nicht, wo ihr Geld am Ende des Monats geblieben ist? Hier kann ein Haushaltsbuch helfen! Indem Sie alle Ausgaben notieren, können Sie im Nachhinein überprüfen, was ihre Hauptausgaben sind. Dieses Wissen ist eine gute Basis, um über weitere Sparmaßnahmen nachzudenken.


Richtig Sparen mit dem 2- und 3-Konten-Modell

Mit dem 2- oder 3-Konten-Modell existiert eine Strategie, mit der Sie beim Sparen unterstützt werden. Grundlage sind tatsächlich verschiedene Konten. Für diese Strategie eignen sich Giro- oder Tagesgeldkonten. Die Basis bildet ihr Girokonto auf welches das Gehalt eingeht.

Auf diesem erhalten Sie eingehende Zahlungen und tätigen auch alle Ausgaben des täglichen Bedarfs. Dazu zählen beispielsweise Mietzahlungen, Versicherungen oder Lebensmittel. Das zweite Konto ist ihr Sparkonto. Auf dieses wird, bestenfalls automatisiert, am Anfang eines Monats ihre Sparrate überwiesen. Wie Sie danach mit diesem Geld verfahren ist ganz ihre Sache, es gilt nur eine Regel: Das Geld wird gespart und nicht ausgegeben!

Zum 3-Konten-Modell wird dieses Konstrukt, wenn Sie ein drittes Konto eröffnen. Dieses wird auch als „Spaßkonto“ bezeichnet. Das Geld auf diesem Konto dient bewusst dazu es auszugeben und damit Spaß zu haben. Ob Restaurantbesuche, Reisen oder Kleidung – ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dieses dritte Konto kann sehr hilfreich für ihre Motivation beim Sparen sein. Sie haben dadurch möglicherweise nicht das Gefühl sich einschränken zu müssen, sondern können sich trotzdem „etwas gönnen“. Aus diesem Grund werden diese beiden Modelle auch immer wieder von Finanzberatern empfohlen.


Kreative Spartipps

Richtig zu Sparen besteht aber nicht nur aus der Frage wann und wie viel Geld Sie zurücklegen sollen. Es geht auch darum, bestimmte Ausgaben zu vermeiden oder einzuschränken. Das sollten natürlich bestenfalls solche Ausgaben sein, die Ihnen nicht wirklich wichtig sind, die sich aber gewissermaßen „eingeschlichen“ haben. Der morgentliche Kaffee to Go oder der alltägliche Kantinenbesuch können hierzu gehören. Bei 5 Euro pro Mittagessen geben Sie an 220 Arbeitstagen pro Jahr insgesamt 1.100 Euro aus.

Aber nicht nur regelmäßige Ausgaben bieten die Möglichkeit für Spartipps. Auch einmalige Zahlungen können Sie nach gewissen Regeln auf den Prüfstand stellen. Bei größeren Anschaffungen bietet sich beispielsweise die 30-Tage-Regel an. Sie schreiben alle größeren Wünsche einfach auf einen Zettel und vermerken dazu jeweils das aktuelle Datum. Ab jetzt warten Sie 30 Tage. Erst nach diesem Zeitraum schauen Sie erneut auf den jeweiligen Punkt der Liste. Jetzt können Sie sich fragen, ob Sie den Gegenstand immer noch kaufen wollen oder in dem vergangenen Monat sogar vermisst haben. Anschaffungen, die nicht wirklich nötig sind lassen sich damit zum Teil vermeiden.

Ein weiterer Spartipp setzt gar nicht bei ihren Ausgaben an! Es geht vielmehr um das, was Sie bereits besitzen. Denn psychologisch können viele unnötige Dinge in ihrer Wohnung oder ihrem Haus dazu führen, dass Sie weitere Einkäufe tätigen wollen. Die eigenen vier Wände auszumisten kann also auch beim Sparen helfen. Fragen Sie sich auch hier:

  • Wie oft benutze ich den Gegenstand?
  • Wann habe ich ihn das letzte Mal benutzt?
  • Wann brauche ich den Gegenstand das nächste Mal?
  • Würde ich den Gegenstand vermissen, wenn er nicht mehr da wäre?

Kreative Spartipps


Unser Fazit: Tipps zum richtigen Sparen

Sie sehen: Sparen kann vielfältig sein und viele Wege führen zum Ziel. Wenn Sie sich mit dem Thema näher beschäftigen ist bereits ein großer Schritt getan. Dann können Sie für sich eine Sparquote festlegen, Konten definieren und einen Dauerauftrag anlegen. Damit sind Sie bereits vielen anderen Menschen voraus. Nachdem Sie für sich selbst gelernt haben, wie das Sparen für Sie funktioniert, können Sie sich über geeignete Geldanlagemöglichkeiten schlau machen.

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