Kleinanleger, auch bekannt als „Privatanleger“ oder „Retail-Anleger“, sind Investoren, bei denen es sich nicht um professionelle Marktteilnehmer handelt. Nur natürliche Personen können den Status eines Kleinanlegers beanspruchen. Alle Unternehmen oder Investmentgesellschaften gelten damit immer als institutionelle Anleger. Wenn Sie folglich privat Aktien, ETFs oder Kryptowährungen kaufen oder verkaufen, gelten Sie in der Regel als Privatanleger.
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Schutz von Kleinanlegern
Private Anleger genießen einen höheren Schutz als andere Marktteilnehmer. Der Gesetzgeber sieht zudem vor, dass diese Investorengruppe eine Anlageberatung benötigt, um zielgerichtet investieren zu können. Aus diesem Grund weisen Broker beispielsweise darauf hin, dass einige Produkte möglicherweise für Sie als Privatkunden ungeeignet sein könnten. Solche Hinweise dienen Ihrem Schutz. Banken und Kreditinstitute dürfen Ihnen Finanzprodukte nach diesen Regeln übrigens nur dann empfehlen, wenn sie die Produkte für Ihre Ziele als geeignet empfunden.
Wer zählt als Kleinanleger?
Nur weil Sie eine natürliche Person sind (keine Gesellschaft), müssen Sie noch nicht zwingend als Kleinanleger gelten. Wenn Sie beispielsweise mehrere Millionen Euro verwalten, trifft dieser Begriff definitiv nicht mehr auf Sie zu. Dennoch verwalten Privatanleger in der Regel eher kleine Vermögenssummen und verfügen über ein aktives Haupteinkommen. Folglich kann jeder Arbeitnehmer vom Produktionsmitarbeiter bis zum Manager als Kleinanleger gelten. Private Kenntnisse über einige Wertpapiere genügen dabei nicht, um als professioneller Anleger zu gelten. Die Hürden hierfür liegen deutlich höher.
Eine weitere Abgrenzungsmöglichkeit ist die sogenannte Risikoallokation. Die Kernfrage lautet: „Wer trägt das Risiko?“ Als privater Anleger tragen Sie selbst das Risiko möglicher Verluste. Professionelle beziehungsweise institutionelle Anleger handeln dagegen häufig auf fremde Rechnung. Sie tragen das Risiko der Investition also gar nicht selbst.
Probleme der Kleinanleger
Der gesetzliche Schutz, den Kleinanleger genießen, kann gleichzeitig auch zu Problemen beziehungsweise Nachteilen führen. Beispielsweise kann diese Anlegergruppe nicht jedes Finanzinstrument handeln. Auf der einen Seite dient dies dem Schutz vor hohen Verlusten. Andererseits bleiben auch die Gewinnchancen der jeweiligen Produkte verschlossen. Wieder andere Produkte sind zwar grundsätzlich für jeden Anleger handelbar, verfügen jedoch über sehr hohe Mindestanlagesummen. Hierzu können beispielsweise die folgenden Geldanlagen zählen:
- Hedgefonds
- Anleihen
- Bestimmte Aktien
- Immobilien
- Direktbeteiligungen (Venture Capital)
Einige dieser Investitionsmöglichkeiten sind erst ab sechsstelligen Investitionssummen zugänglich. Einige Hedgefonds verlangen sogar eine Mindestanlagesumme von mehreren Millionen Euro beziehungsweise Dollar. Auch Vermögensverwalter stehen Kleinanlegern nur selten zur Verfügung.
Vorteile von Kleinanlegern
Gegenüber professionellen Anlegern haben Kleinanleger jedoch einen wesentlichen Vorteil. Sie sind nicht in Ihrer Entscheidung eingeschränkt. Als Privatanleger können Sie Ihr Portfolio beliebig gestalten. Professionellen Händlern sind dort durch ihren Arbeitgeber häufig Grenzen gesetzt. Beispielsweise kann der Manager eines Rentenfonds nur in bestimmte Papiere investieren und nicht einfach anfangen in Aktien zu investieren. Als Privatperson haben Sie diese Freiheit natürlich. Alles was Sie benötigen ist ein Wertpapierdepot. Sollten Sie noch kein Depot besitzen, schauen Sie sich gerne unseren Vergleich an: Depot Vergleich . Wie man sieht, gibt es für Kleinanleger viele Gründe in Aktien zu inverstieren.