Bitcoin als Unternehmen zu kaufen kann sowohl aus Anlegersicht als auch aus Unternehmenssicht sinnvoll sein. Haben Sie selbst ein Unternehmen oder sogar eine vermögensverwaltende Gesellschaft? Dann kann es Ihnen einige Vorteile bieten, Ihre Kryptowährungen nicht als Privatperson, sondern als Unternehmen zu kaufen. Außerdem gibt es weltbekannte Unternehmen, die selbst in Bitcoin investieren. Wussten Sie beispielsweise, dass Sie bei der Tesla-Aktie indirekt auch Bitcoins kaufen? Hier wollen wir Ihnen einen Überblick verschaffen, was für Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Bitcoin als Unternehmen zu kaufen.
Bitcoin und andere Kryptowährungen stellen eine Form der Risikoanlage dar. Sie können folglich Verluste bis hin zum Totalverlust realisieren. Eine Einlagensicherung oder Ähnliches gibt es nicht. In diesem Zusammenhang führen wir ausdrücklich keine Anlageberatung durch, sondern informieren nur über verschiedene Anlageformen.
Inhaltsverzeichnis
Bei diesen Kryptobörsen kann man einen Account für Unternehmen anlegen
Zuerst benötigen Unternehmen eine eigene Krypto-Wallet beziehungsweise einen Account bei einem Broker, der auch den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht. Vier Anbieter, die Firmenaccounts ermöglichen sind Kraken, Binance und Coinbase. Hier finden Sie ein Kurzporträt der Angebote.
Etoro
Bei Etoro kann man mittels CFDs in Kryptowährungen wie z.B. Bitcoin und Ethereum investieren.
Insgesamt bietet Etoro verschiedene CFDs für Kryptowährungen zum Handel an. Achtung: Es handelt sich dabei nicht um echte Kryptos. Bei diesem Verfahren handelt es sich, um eine neue Möglichkeit neben dem Mining Kryptowährungen zu erhalten, indem bestehende Coins für eine bestimmte Zeit geblockt und für eine Blockchain verwendet werden.
Besonders hervorzuheben ist die schnelle Eröffnung eines Firmenkontos.
Info: 51% aller Kleinanleger verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob sie das Risiko eingehen wollen, ihr Geld zu verlieren.
Kraken
Bei Kraken handelt es sich um eine Kryptobörse aus den USA, die im Jahr 2011 gegründet wurde. Kraken ist inzwischen in mehr als 170 Ländern verfügbar und ermöglicht den Handel mit über 40 Kryptowährungen. Dabei bietet Kraken ein spezielles Angebot für Firmenkunden.
Vom Kauf und Verkauf der Kryptowährungen über die Finanzierung in Kryptowährungen bis hin zur kryptobasierten Lohnbuchhaltung gibt es verschiedene Angebote. Für Firmenkunden existiert außerdem ein sogenanntes „Priority Onboarding“. Sie können also damit rechnen, dass Ihre Anfragen bevorzugt behandelt werden. >> Zur Anmeldung <<
Binance
Eine weitere Plattform für den Handel mit Kryptowährungen ist Binance. Das Unternehmen existiert seit Januar 2018 und ist gemessen am Handelsvolumen eine der größten Kryptobörsen. Der Hauptsitz von Binance befindet sich auf Malta. Ähnlich wie bei Kraken können Sie bei der Kontoerstellung zwischen einem Konto für Firmen und einem Konto für Privatkunden wählen. Neben den Informationen zu dem Unternehmen, wie beispielsweise Name, Adresse und Identifikationsnummern, sind Angaben zu den Geschäftsführern notwendig. Von diesen sind auch Fotos mit einem gültigen Ausweis notwendig. Die genauen Dokumente, die für den Eröffnungsantrag eines Unternehmens notwendig sind, können Sie direkt auf der Website von Binance prüfen.
Bei der Anmeldung über diesen Link erhalten Sie 10% Bonus auf ihre Einzahlung: >> Zur Anmeldung <<
Coinbase
Seit dem Jahr 2012 ist auch die Plattform Coinbase für Kunden verfügbar. Mehr als 43 Millionen registrierte Nutzer handeln hier bereits verschiedene Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum. Bitcoin als Unternehmen zu kaufen ist mit Coinbase definitiv möglich! Dazu gibt es sogar eigene Abspaltungen und Unternehmensgründungen von Coinbase. Mit Coinbase Prime können Sie beispielsweise Kryptowährungen als Institution handeln. Mit dem Custody-Angebot können Sie Kryptowährungen für ein Unternehmen verwahren. Wenn Sie Kapital für Ihr Unternehmen einsammeln möchten, können Sie dies mit Coinbase Ventures tun. >> Zur Anmeldung <<
Nachdem wir nach dem Abschicken des Antrags 2 Monate auf Antwort warten mussten, wurden unzählige Urkunden und Dokumente angefordert. Weitere 2 Monate später wurde der Antrag dann ohne Angabe von Gründen abgelehnt. Wir können die Plattform daher nicht weiterempfehlen.
Tipp: Investition in Firmen, die Bitcoin im Firmenvermögen halten
Den Kauf von Bitcoin als Unternehmen haben bereits einige Gesellschaften vorgemacht. Eine Alternative zum direkten Kauf von Bitcoin kann also stattdessen eine Investition in solche Unternehmen sein, die selbst Bitcoin besitzen. Bedenken Sie allerdings, dass Sie in diesem Fall keinen Einfluss auf den Betrag der Kryptowährung haben.
Möchte das Unternehmen die Coins wieder verkaufen, können Sie dies nicht ändern. Allerdings ist der Handel von Aktien nach wie vor einfacher als der Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen. Sie benötigen nur ein Aktiendepot für Firmen und können dann sofort in die jeweiligen Unternehmen investieren. Aktien verhalten sich allerdings nie genau wie der Kurs von Bitcoin. Daher kommt es auf Ihre Anlagestrategie an, ob sich diese Alternative lohnt.
Folgende Unternehmen verfügen beispielsweise über Bitcoins in ihrem Vermögen:
- Micro Strategy
- Tesla
- Square
- Galaxy Digital Holdings
Investition mittels CFDs, Bitcoin Zertifikaten und ETN
Sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen gibt es Alternativen zum direkten Kauf von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Mit Finanzprodukten können Sie an der Kursentwicklung teilhaben, ohne direkt in Bitcoin investiert zu sein. Möglichkeiten hierfür stellen CFDs (Contract for Difference), Zertifikate oder ETNs (Exchange Traded Note) dar. Besonders praktisch können diese Produkte sein, wie sie ebenfalls über normale Wertpapierdepots handelbar sind.
Mit einem CFD, einem sogenannten Differenzkontrakt, vereinbaren zwei Parteien den Austausch der Kursentwicklung eines Basiswertes gegen Zinsen. Sie erhalten beispielsweise die Kurserträge der nächsten zwei Monate und müssen dafür Zinsen bezahlen. Für gewöhnlich sind CFDs stark gehebelt und besitzen folglich hohe Chancen aber auch Risiken. Bei einem Hebel von 20 würde beispielsweise ein Kurseinbruch von 5 % genügen, damit Ihre Investition vollständig verloren ist. Besonders wichtig ist dabei, dass die Nachschusspflicht für Privatkunden abgeschafft wurde. Diese können also nicht mehr verlieren, als sie eingesetzt haben. Für Unternehmen gilt immer noch eine Nachschusspflicht. CFDs sind aus Unternehmenssicht folglich noch riskanter. Mehr Infos zu verschiedenen Anbietern: CFD Broker Vergleich
Ein Zertifikat auf Bitcoin kann Sie ebenfalls an dessen Kursentwicklung teilhaben lassen. Zertifikate werden von Banken herausgegeben und können von Privat- oder Firmenkunden gekauft werden. Dabei gilt es, das Produktdatenblatt genau zu lesen. Nur dann können Sie sicher sein, wie das Zertifikat auf Kursgewinne oder Kursverluste reagiert. Sowohl für Unternehmen als auch für Privatkunden ist das Verlustrisiko bei Zertifikaten auf den Anlagebetrag beschränkt.
Mehr Infos dazu finden Sie hier:
Ähnlich wie ein Zertifikat geben Banken auch ETNs aus. Diese bieten die Möglichkeit, in Währungen zu investieren. Anders als CFDs und Zertifikate bilden ETNs ihren Basiswert jedoch 1 zu 1 ab. Auch die Liquidität dieser Instrumente ist tendenziell besser als die anderer Derivate. Allerdings besteht nach wie vor das sogenannte Emittentenrisiko. Denn sobald die herausgebende Bank Insolvenz anmelden muss, ist das jeweilige Derivat wertlos. Ein bekannter Bitcoin ETN der in Deutschland handelbar ist stammt von Vaneck (ISIN: DE000A28M8D0):
DE000A28M8D0Aktienchart von TradingView
Wie viel Prozent des verfügbaren Kapitals sollten Firmen in Bitcoin halten?
Für Firmen, die in Bitcoin investieren stellt sich die Frage, wie hoch ihr Engagement dort sein sollte. Dabei ist die Frage entscheidend, ob sie grundsätzlich etwas mit Kryptowährungen zu tun haben oder nicht. Ist ein Unternehmen beispielsweise selbst am Mining, Vertrieb oder Handel mit Bitcoin beteiligt, kann es natürlich einen hohen Anteil des Kapitals in Bitcoin anlegen.
Für alle anderen Unternehmen sollte der Anteil an Bitcoin keinesfalls höher ausfallen, als das Kapital, dass für das Kerngeschäft investiert ist. Ein Produktionsunternehmen sollte beispielsweise nicht mehr Geld in Bitcoin investieren, als es für seine Produktionsmaschinen und Rohstoffe ausgegeben hat. Dies könnte sowohl ein Risiko für das Unternehmen bedeuten, als auch steuerliche Probleme nach sich ziehen.
Firmen, die vollständig auf die Vermögensverwaltung ausgelegt sind, können dagegen wieder so viel Kapital in Bitcoin investieren, wie sie für sinnvoll erachten.
Besteuerung von Bitcoin im Firmenvermögen
Bei der Besteuerung von Bitcoin für Unternehmen gibt es kaum Unterschiede zu privaten Investoren. Wir können hier jedoch nur an der Oberfläche kratzen. Bei Details wenden Sie sich unbedingt an einen Steuerberater! Grundsätzlich sind Gewinne mit Bitcoins steuerpflichtig. Das Mining von Bitcoin zählt als gewerbliche Tätigkeit und ist immer zu versteuern. Im Einzelfall hängen die Steuern auch davon ab, wie das gesamte Unternehmen aufgebaut ist.
Elon Musk bzw. Tesla kauft Bitcoin
Im Februar 2021 sorgte der Gründer von Tesla, Elon Musk, für Aufsehen, indem er bekannt gab, dass Tesla 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert habe. Dieser Schritt mag auch auf die hohen Cashreserven zurückzuführen sein, die Tesla zu diesem Zeitpunkt hatte. Aufgrund der Bekanntgabe des Bitcoin Kaufes kletterte danach der Kurs spürbar. Kritik gab es lediglich von Umweltorganisationen, da für die Erstellung von Bitcoins ein hoher Energiebedarf notwendig ist. Bitcoin als Unternehmen zu kaufen kann also auch Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung haben.