Geld sicher anlegen und trotzdem eine attraktive Rendite erhalten? Dieser Wunsch ist verständlich, doch spätestens seit Niedrig- und Nullzinsen kaum zu erfüllen. Einige wenige Möglichkeiten gibt es jedoch immer noch. Außerdem kann auch eine sichere Geldanlage sinnvoll sein, obwohl Sie dafür kaum Rendite bekommen. Beispielsweise sollten Ihre Notreserven immer sicher angelegt sein. Schließlich müssen Sie sich im Ernstfall darauf verlassen können, dass Sie Zugriff auf Ihr Geld haben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 5 verschiedene Optionen der sicheren Geldanlage vor.
Auch sichere Geldanlagen sind nicht vollkommen risikolos. Eine Bankeninsolvenz oder gesamtwirtschaftliche Probleme können auch bei sicheren Anlagen zu Verlusten führen. Informieren Sie sich daher selbstständig, welche Anlageform tatsächlich für Sie infrage kommt. Im Rahmen unserer Vorstellung betreiben wir im Übrigen keine Anlageberatung und sprechen keine Empfehlungen aus.
Inhaltsverzeichnis
Tagesgeldkonten als Geldanlage
Ein Tagesgeldkonto hat inzwischen fast jeder erwachsene Deutsche. Tagesgeldkonten sind eine Möglichkeit, Geld kurzfristig zu „parken“. Sie eigenen sich beispielsweise für Ihre eiserne Reserve. Denn Sie können täglich auf Tagesgeldkonten zugreifen – daher auch ihr Name. Diese permanente Verfügbarkeit hat jedoch ihren Preis. Sie bekommen nämlich kaum Zinsen auf Tagesgeldkonten. Daher ist es in der Praxis sinnvoll nur sehr kurzfristig benötigte Gelder auf dem Tagesgeldkonto zu parken. Für diesen Zweck empfiehlt sich in der Regel das Angebot der Bank, bei der Sie auch Ihr Girokonto besitzen. Transfers laufen dann ohne Zeitverzug und ohne Gebühren ab.
Allerdings könnten Sie mit speziellen Angeboten Ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto sicher anlegen und trotzdem eine Rendite erzielen. Wir haben in unserem Tagesgeld Vergleich aufgezeigt, welche Angebote beispielsweise noch attraktive Zinsen bringen. Zum Beitrag: Tagesgeld Vergleich
Berücksichtigen Sie, dass einige Banken nur für die ersten Monate erhöhte Zinsen aufs Tagesgeld zahlen. Möglicherweise müssen Sie also regelmäßig Ihr Konto wechseln, um immer die besten Konditionen zu erhalten.
Sparkonten sinnvoll?
Geld sicher anlegen mit Sparkonten beziehungsweise Sparbüchern war bis vor einigen Jahren völlig normal. Inzwischen lohnt sich diese Option jedoch kaum noch. Denn Sparkonten bringen Ihnen zuallererst tendenziell sogar weniger Zinsen als Tagesgelder. Gleichzeitig können Sie auf Sparkonten häufig nicht online zugreifen. Gegebenenfalls ist direkter Kontakt mit der Bank nötig, um Geld einzuzahlen oder abzuheben. Für gewöhnlich müssen Sie bei größeren Abhebungen sogar eine Kündigungsfrist von 3 Monaten einhalten.
Grundsätzlich können Tagesgeldkonten also alles, was Sparkonten auch können. Dabei versprechen sie mehr Flexibilität und mehr Zinsen. Ein Sparkonto lohnt sich also maximal dann, wenn Sie Ihr Geld bewusst so anlegen wollen, dass Sie nicht in die Versuchung kommen, es vorschnell auszugeben.
Festgelder
Festgelder waren bisher auch unter den Begriffen „Sparbriefe“ und „Wachstumssparen“ bekannt. Mit diesen Produkten legen Sie eine festgelegte Summe für einen bestimmten Zeitraum an. Hierfür erhalten Sie dann Zinsen. Sie können üblicherweise zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren als Anlagezeitraum wählen. Je länger Sie das Geld dabei anlegen, desto mehr Zinsen gibt es meistens. Auch mit Festgeldern erhalten Sie zwar keine Zinsen oberhalb der Inflation, aber schon einmal etwas mehr als bei den Tagesgeldern. Zusätzlich können Sie bei einigen Banken Boni erhalten, wenn Sie ein Festgeldkonto eröffnen.
Bei der Wahl von Festgeldern müssen Sie nicht nur Deutsch Banken im Blick haben. Anbieter wie Weltsparen ermöglichen es Ihnen beispielsweise, auf Angebote aus ganz Europa zurückzugreifen. Bei Mitgliedern der EU müssen Sie sich auch keine Sorgen um Ihr Geld machen. Es ist genauso sicher wie bei einer deutschen Bank.
Wenn Sie Festgeldern vergleichen wollen, können Sie auch gerne unser Vergleichstool nutzen. Der passende Beitrag: Festgeld Vergleich
Warum sind Tagesgeldkonten, Sparkonten und Festgelder eigentlich sicher?
Die bereits genannten Anlagemöglichkeiten haben wir bisher einfach als „sicher“ eingruppiert. Hier möchten wir Ihnen allerdings erklären, wann eine Geldanlage überhaupt sicher ist und wie das funktioniert. Denn Sicherheit ist erst mal natürlich ein subjektiver Begriff. Geld sicher anlegen ist schließlich für jeden etwas anderes. Wir haben als Sicherheitskriterium zuallererst die Einlagensicherung definiert. Eine Einlagensicherung existiert für alle Bankguthaben in der EU. In der Regel beträgt Sie 100.000 Euro pro Bank und Kunde. Das bedeutet, dass selbst wenn die Bank Insolvenz anmeldet, bis zu 100.000 Euro pro Kunde geschützt sind. Hierfür gibt es Einlagensicherungsfonds, in die die Banken regelmäßig Rücklagen einzahlen müssen.
Als Sicherheit empfinden wir jedoch auch Schwankungsarmut. Die sogenannte Volatilität sollte so gering wie möglich sein. Bis auf die unten genannten Anleihen können die hier vorgestellten Produkte nicht einmal in ihrem Wert schwanken. Auch Anleihen tun dies nur in sehr geringem Maße. Nach diesen beiden Kriterien sind alle der hier vorgestellten Anlagemöglichkeiten sichere Geldanlagen.
Bausparverträge
Bausparverträge sind nicht nur eine Möglichkeit, Ihr Geld sicher anzulegen, sondern können unter Umständen noch wirklich hohe Zinsen versprechen. Hierbei gilt allerdings eine Besonderheit. Es darf sich nicht um neu abgeschlossene Verträge handeln. Neue Verträge bieten meist nicht mehr Zinsen als Tages- und Festgelder. Verträge, die nur wenige Jahre alt sind, können jedoch Zinsen von 2, 3 oder mehr Prozent aufweisen. Sollten Sie einen solchen Vertrag besitzen, können Sie diesen fleißig besparen. Denken Sie aber daran, dass Sie nicht mit zu viel Elan bei der Sache sein sollten. Ist ein Bausparvertrag vollständig gefüllt, kann er durch die Bausparkasse gekündigt werden. Diese nutzen solche Möglichkeiten gerade bei den gut verzinsten Produkten.
Bausparverträge ebenfalls von der Einlagensicherung geschützt. Auch Schwankungen in den Werten gibt es nicht – es geht kontinuierlich bergauf. Also handelt es sich um genauso sichere Produkte, wie die zuvor genannten. Wundern Sie sich dabei nicht wegen dem Namen Bausparvertrag. Sie müssen mit dem angesparten Geld kein Haus bauen. Sie können auch einfach die Zinsen und das eingezahlte Geld entnehmen und verwenden, wie Sie wollen.
Geld sicher anlegen mit Anleihen
Eine weitere Anlagemöglichkeit, die als sicher zu bezeichnen ist, sind Anleihen. Genauer soll es an dieser Stelle um Staatsanleihen aus den USA oder Europa gehen. Zwar geben auch andere Ländern und Unternehmen Anleihen aus, diese gelten jedoch als weniger sicher. Denn bei Anleihen werden Sie Gläubiger eines Staates oder Unternehmens. Sie verleihen also Geld. Dieses bekommen Sie mit Zinsen, dem sogenannten Kupon, zurück. Staatsanleihen von Ländern mit wirtschaftlich guter Lage, beispielsweise aus den USA oder Deutschland, können einen Kupon haben, der leicht oberhalb der anderen vorgestellten Produkte liegt. Viel ist das in der Regel aber auch nicht. Zudem kann eine Anleihe auch in ihrem Kurs schwanken, je nachdem ob die Zinsen steigen oder fallen. Kurz vor der Rückzahlung notieren jedoch fast alle Anleihen wieder bei ihrem Ausgabekurs.
Wenn Sie sich nicht auf eine Anleihe festlegen wollen und weiterhin flexibel bleiben möchten, können Sie auch einen Anleihen-ETF wählen. Dieser fasst verschiedene Anleihen zusammen, sodass Sie mit einem einzigen Produkt investieren können. Sie benötigen allerdings ein Wertpapierdepot. Besitzen Sie noch keines, können Sie sich unseren Depot Vergleich anschauen.
Geld sicher anlegen: Unser Fazit
Geld sicher anlegen ist ein Bedürfnis von vielen Deutschen. Hierfür gibt es mehr Möglichkeiten, als es zunächst scheinen mag. Allerdings sind die möglichen Renditen eher gering. Bei Geld, das kurzfristig benötigt wird, lohnt sich eine sichere Geldanlage natürlich trotzdem.