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Was ist FOMO? Erklärung & Definition

FOMO – Dieser Begriff geistert immer wieder durch die Finanzpresse. Aber was bedeutet diese Abkürzung eigentlich? Wir möchten Ihnen hier erklären, was FOMO ist, wie es dazu kommt und was Sie dagegen tun können. Bestenfalls vermeiden Sie es nämlich, sich nach diesem Gedankenansatz bei der Geldanlage zu richten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist FOMO?

Der Begriff FOMO steht für „Fear of Missing out“ und meint damit soviel, wie die Angst, etwas zu verpassen. Grundsätzlich trifft das nicht nur auf die Börse zu. Es ist vielmehr ein menschliches Grundbedürfnis. Schließlich verpasst keiner gerne etwas. Der Begriff FOMO wurde im Jahr 2004 erstmals durch den ehemaligen Harvard-Student Patrick McGinnis erwähnt. Dieser benutzte ihn im Zusammenhang mit den digitalen Entwicklungen und den damit zusammenhängenden Ängsten.

Die Angst eine gute Gelegenheit oder ein Erlebnis zu verpassen sind grundsätzlich bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Einige Menschen können mit der täglichen Informationsflut und den schier unendlichen Wahlmöglichkeiten gut umgehen. Andere schwanken dagegen von einer Möglichkeit zur anderen und können sich nicht entscheiden. Als Grundlage für diese Anfälligkeit vermuten Wissenschaftler die psychische Stabilität eines Menschen. Personen, die stark von FOMO betroffen sind, können beispielsweise eigentlich andere psychologische Erkrankungen aufweisen, die es gegebenenfalls zu behandeln gilt.

Was ist FOMO


Die Rolle der sozialen Medien

Soziale Medien sorgen für eine dauerhafte Verfügbarkeit von Informationen und dem Austausch darüber. Sie können sich beispielsweise zu jeder Tages- und Nachtzeit anschauen, welche Aktien Ihre virtuellen Freunde für kaufenswert halten oder gerade handeln. Das führt häufig dazu, dass die Liste potenzieller Anlagemöglichkeiten deutlich länger ist als das verfügbare Budget. Was erst einmal kein Drama ist, kann dennoch problematisch werden. Denn wenn Sie sich zu sehr nach Ihrer Angst oder Ihrem inneren Bedürfnis richten, können teure Fehler die Folge sein.

1. Kaufen was andere Kaufen

Wenn Sie seit Wochen lesen, dass eine bestimmte Aktie unglaubliche Renditen verspreche, können Sie sich diesem Meinungsaustausch möglicherweise nicht mehr entziehen. Sie kaufen die Aktie einfach auch. Problematisch kann dabei sein, dass viele andere die Idee vor Ihnen hatten und Sie sich möglicherweise nicht mehr so genau mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Sie wissen also eigentlich gar nicht, was Sie da gekauft haben. Dies kann zu hohen Verlusten und einem unguten Bauchgefühl führen.

2. Aktienhopping

Stellen Sie sich vor, Sie bekommen jeden Tag aufs neue den einen heißen Aktientipp. Welchem wollen Sie dann vertrauen? Die Folge einer solchen Informationsflut kann ein hin- und herhüpfen zwischen allen möglichen Aktien sein. Das verursacht nicht nur jede Menge Transaktionskosten, sondern kann Sie auch viele Nerven kosten. Denn auch Geheimtipps brauchen Zeit. An der Börse wird das meiste Geld durch abwarten verdient, nicht durch blinden Aktionismus.

3. Die Performance der Anderen

Neben den einzelnen Werten lesen Sie in den sozialen Medien auch immer wieder, wie sich andere Investoren so schlagen. Lassen Sie sich davon aber nicht zu sehr beeinflussen. Schließlich sollten Sie auf Ihre eigenen Ziele und Ihr individuelles Risikoprofil schauen. Was hilft Ihnen der anonyme Internetnutzer, der angeblich 20 % Rendite pro Woche erzielt? Selbst wenn dem so ist, geht damit ein entsprechendes Risiko einher. Lassen Sie sich aufgrund solcher Aussagen also nicht zu riskanten Aktionen verleiten.


Warum FOMO in Maßen gut ist

Wie sie oben gesehen haben, kann die Angst etwas zu verpassen viele Probleme verursachen. Trotzdem ist sie weder ganz unbegründet, noch immer schädlich. Beim Investieren kann Sie zum Beispiel hilfreich sein. Denn FOMO empfinden nicht nur Investoren. Es empfinden auch diejenigen, die noch gar nicht in Aktien investieren. Aufgrund der niedrigen Zinsen und der unklaren Zukunft der gesetzlichen Rente handelt es sich jedoch bei Aktien um eine vielversprechende Alternative zu Sparbuch und Co. Daher kann die Angst etwas zu verpassen (in diesem Fall Rendite) auch neue Investoren hervorbringen. Dies scheint durchaus wünschenswert. In Maßen kann FOMO also sogar nützlich sein – nur zu viel ist schlecht.

Warum FOMO in Maßen gut ist

Hinweis

Entgegen dem Gefühl, dass die Aktienmärkte eventuell gerade jetzt „zu teuer“ sind, kann FOMO dafür sorgen, dass Investoren doch jetzt einsteigen und nicht länger warten. Statistisch ist dies sogar von Vorteil. Grundsätzlich scheint in den meisten Fällen die Zeit, die ein Investor investiert ist wichtiger als den Zeitpunkt, den er für den Aktienkauf wählt. Das Credo hierzu lautet: „Time in the Market beats Timing the Market“.

Wenn Sie sich unsicher bei der Anlage in Einzelaktien sein sollten, können Sie auch alternativ in ETFs anlegen. Sollten Sie dazu ein passendes Depot suchen, schauen Sie sich unseren ETF Depot Vergleich an.


Anzeichen für FOMO

Anhand bestimmter Anzeichen können Sie überprüfen, ob Sie gerade der „Fear of Missing Out“ unterliegen oder eher rational unterwegs sind. Ein möglicher Indikator ist das permanente Überprüfen von Kursen. Wenn Sie den ganzen Tag immer wieder auf das Handy schauen und die Kurse prüfen, können Sie Angst haben, etwas zu verpassen. Das verleitet dann auch eher zu unüberlegten Entscheidungen, als wenn Sie ruhig bleiben würden.

Ebenfalls kritisch kann die Suche nach Bestätigung sein. Wenn Ihnen beispielsweise Menschen in sozialen Medien oder Foren Beistand leisten müssen, sind sie vielleicht selbst nicht überzeugt. Vielleicht suchen Sie dann nur den Anstoß, dass die Investition in die nächste Hype-Aktie besser sei, als ein langfristiges Investment.

Egal ob Sie schon investiert sind oder es erst planen, ist ein Anzeichen für FOMO immer wieder Nervosität. Je öfter Sie an die Investition denken müssen, desto eher haben Sie möglicherweise Angst, dass sich etwas anders entwickelt als geplant.

Wenn Sie sich selbst wiedererkennen, ist dies keineswegs schlimm. Vielmehr ist der erste Schritt gemacht und Sie können mit diesem Wissen überlegter investieren als zuvor.

Mögliche Gegenmittel und Tipps

Schließlich gibt es auch Gegenmittel und Tipps für den Umgang mit FOMO. Der erste Hinweis ist denkbar einfach: Stellen Sie Regeln auf. Und zwar solche, die für Sie selbst und Ihre eigenen Investitionen gelten. Sie können beispielsweise bestimmte Branchen definieren oder festlegen, ab welchem Gewinn oder Verlust Sie wieder verkaufen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Sie sich auch an diese Regeln halten. Andernfalls haben Sie kaum etwas gewonnen.

Gerade in Bezug auf FOMO kann es von Vorteil sein, wenn Sie Aktien vor dem Kauf bewerten. Besonders wenn ein Kurs steigt und steigt ist es wichtig, dass Sie wissen, wann Sie zu viel bezahlen. Trotz aller Chancen sollten Sie dann wohl nicht mehr einsteigen. Unterbewertete Aktien gibt es schließlich fast immer. Auf Basis Ihrer eigenen Bewertung können Sie auch selbstsicherer mit Ihrer Investition umgehen.

Dennoch kann ein letzter Punkt helfen. Schauen Sie seltener bei den sozialen Medien vorbei! Das sogenannte Digital Detox kann auch für Investoren viele positive Effekte mit sich bringen. Legen Sie Ihr Handy also einfach einmal in die Ecke und fokussieren sich nicht so sehr auf Ihre Investments.

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