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In Öl investieren: ETFs, Aktien & mehr

In Öl zu investieren verspricht trotz einem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit immer noch attraktive Renditen. Nicht umsonst nennen Anleger diesen Rohstoff auch das „schwarze Gold„. Das hat auch damit zu tun, dass Öl einigen Menschen immensen Reichtum beschert hat. Inzwischen können jedoch auch Privatanleger von den Vorzügen des schwarzen Goldes profitieren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir möchten Ihnen daher die beliebtesten Möglichkeiten vorstellen, um in Öl zu investieren.

Hinweis
Bitte beachten Sie, dass wir keine Anlageberatung durchführen. Investitionen am Kapitalmarkt bergen immer ein Verlustrisiko. Daher informieren Sie sich bitte umgehend, bevor Sie eines der folgenden Produkte handeln.

Zum Investieren in die vorgestellten Anlagemöglichkeiten benötigt man ein Aktiendepot. Sollten Sie noch keins haben, dann lesen Sie unseren Beitrag: Depot Vergleich


Inhaltsverzeichnis

Verschiedene Sorten von Öl

Bevor Sie in Öl investieren, sollten Sie unbedingt berücksichtigen, dass es verschiedene Ölsorten gibt. Die relevantesten Sorten am Kapitalmarkt sind WTI und Brent. Diese beiden Sorten unterscheiden sich beispielsweise in Ihrer Förderart, der Zusammensetzung und letztendlich auch in ihrem Preis. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Handelsplätze für beide Sorten. WTI wird im Wesentlichen in den USA gefördert. Die Bundesstaaten Texas, Louisiana und North Dakota sind dabei federführend.

Im Gegensatz dazu wird das Brent-Rohöl in der Nordsee gefördert. Die Ölfelder liegen hauptsächlich zwischen Dänemark, Norwegen und Großbritannien. Wichtig ist letztendlich, dass Sie keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn Sie ein Produkt auf WTI handeln wollen, müssen sie natürlich mit anderen WTI-Produkten vergleichen.

Preisentwicklung Rohöl WTI:

USOIL Aktienchart von TradingView


In Öl investieren mit Futures

Eine nicht unkomplizierte, aber sehr effektive und professionelle Form der Anlage in Öl sind Futures. In Öl investieren ist mit diesen Produkten recht unkompliziert. Bei einem Future handelt es sich um einen sogenannten „bedingten Terminkontrakt“. Das bedeutet, dass sich ein Käufer und ein Verkäufer vertraglich verabreden, um eine gewisse Menge Öl zu einem festen Zeitpunkt und Preis zu handeln. Anleger können damit sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen.

Kostet Öl beispielsweise 50 Dollar pro Barrel, können Sie einen Future mit einem Strike von 50 Dollar kaufen. Durch den Kauf des Futures verpflichten Sie sich, zum Fälligkeitstag eine gewisse Menge Öl, in der Regel 1.000 Barrel pro Kontrakt, zu 50 Dollar je Barrel zu kaufen. Ist der Preis bis zu diesem Zeitpunkt gestiegen, machen Sie Gewinn. Alternativ können Sie einen Future auch verkaufen (Short), wenn Sie fallende Kurse erwarten.

Ein wesentlicher Vorteil von Futures ist, dass sie eine gewisse Hebelwirkung haben. Ein Futurekontrakt zu 50 Dollar je Barrel würde beispielsweise Öl im Wert von 50.000 Dollar entsprechen. Trotzdem müssen Sie nur einen Bruchteil davon einzahlen. Mögliche Gewinne sind also in Bezug auf Ihren Einsatz sehr hoch. Verluste können dagegen ebenfalls schnell eintreten. Grundsätzlich sind Futures eher für erfahrene Anleger gedacht.


ETCs auf Öl

Mit ETCs, sogenannten Exchange Traded Commodities, können Sie in Öl investieren, ohne sich mit den komplexen Mechanismen von Futures auseinanderzusetzen. Diese bilden den Ölpreis ab und können wie eine Aktie ge- oder verkauft werden. Für gewöhnlich können Sie mit ETCs nur von steigenden Ölpreisen profitieren. Jedoch setzen sie sich dem sogenannten Kontrahentenrisiko aus. Muss die Bank, die den ETC ausgibt Insolvenz anmelden, kann dies zu Verlusten führen. Zwar ist eine Absicherung der ETCs vorgeschrieben, dies kann bei Öl aber nur mit anderen Wertpapieren geschehen.

Grundsätzlich dienen ETCs für eher kurzfristige Investitionen in Öl, da ein längerfristiger Zeithorizont aufgrund der sogenannten Rollverluste nicht ohne langfristige Verluste abgebildet werden kann.


Aktien von Ölkonzernen kaufen

Auch wenn Sie damit nicht direkt von Veränderungen des Ölpreises profitieren, könnten Sie in die ölverarbeitenden Konzerne investieren. Diese haben sich in der Vergangenheit immer mehr zu globalen Energiekonzernen entwickelt, die zwar abhängig vom Öl sind, aber auch an Alternativen arbeiten. Aktien von Ölkonzernen sind eine denkbare Alternative, wenn Sie auf der Suche nach einer langfristigen Anlagemöglichkeit sind. Außerdem zahlen viele Ölkonzerne eine stabile und hohe Dividende. Für Einkommensinvestoren ist dies natürlich deutlich interessanter als reine Kursgewinne.

Aktien von Oelkonzernen kaufen (1)

Zu den größten Ölkonzernen von denen Sie Aktien kaufen können zählen:

  • Exxon Mobil
  • Royal Dutch Shell
  • Chevron
  • Petro China
  • BP
  • und weitere

Beispielhaft möchten wir hier einen kurzen Blick auf die beiden größten Ölkonzerne der Welt werfen. Es handelt sich hierbei um Exxon Mobil und Royal Dutch Shell. Beide Unternehmen produzieren und fördern Öl sowie Gas und verarbeiten dies zu Strom oder Kraftstoff weiter. Zudem betreiben Sie Tankstellen und vertreiben die Nebenprodukte der Ölförderung. Bei Exxon handelt es sich um ein amerikanisches Unternehmen, wohingegen Shell aus Europa kommt. Shell verfügt über einen geteilten Firmensitz in der Niederlande und Großbritannien. Beide Unternehmen überzeugen weniger durch enorme Kurssteigerungen als vielmehr durch Dividendenzahlungen. Zwischen 2015 und 2019 lag die Dividendenrendite der beiden Titel zwischen 3 % und 8 %.

Chart von EXXON Mobil:

XONA Aktienchart von TradingView

Chart von Royal Dutch Shell: 

R6C Aktienchart von TradingView


In Öl investieren mit CFDs

Ein weiteres Finanzprodukt zur Investition in Öl können CFDs sein. Dabei handelt es sich um sogenannte Contracts for Difference, übersetzt „Differenzkontrakte“. CFDs gehören zu den spekulativen Finanzinstrumenten und ermöglichen schnelle Kursgewinne aber können auch schnelle Verluste bedeuten. Anders als bei Ölkonzernen profitieren Sie allerdings direkt von steigenden Ölpreisen. Grundsätzlich funktionieren CFDs ähnlich wie Futures.

Auch CFDs haben eine Laufzeit und beinhalten die Vereinbarung, eine gewisse Menge Öl an einem bestimmten Zeitpunkt gegen einen festen Geldbetrag zu tauschen. Allerdings sind CFDs häufig stark gehebelt und ihrer Sicherheitsmarge ist geringer als bei Futures. Für Sie als Anleger bedeutet das im Klartext, dass Sie mit wenig Einsatz hohe Gewinne realisieren können. Jedoch können Sie auch dementsprechend schnell Ihr gesamtes Kapital verlieren.

Im Übrigen haben wir auch einen Vergleich verschiedenen CFD-Broker durchgeführt. Diesen Artikel finden Sie hier.

Verschiedene Sorten von Oel (1)

Knockout-Zertifikate auf Öl

Wer in Öl investieren möchte und noch mehr Risiko sucht, kann sich auch der Knockout-Zertifikate bedienen. Hier sind noch höhere Hebel als bei Futures und CFDs möglich. Allerdings gibt es eine sogenannte Knock-Out-Schwelle. Erreicht der Ölkurs diese Schwelle, wird das Zertifikat wertlos. Dafür haben die Marktschwankungen einen geringeren Einfluss auf die Kursentwicklung des Zertifikats als bei anderen Produkten. Dennoch gilt auch bei Knockout-Zertifikaten, dass es sich um kurzfristige und hoch spekulative Produkte handelt. Sie sollten hier nur Geld investieren, das Sie nicht benötigen und sich der Risiken bewusst sein.

In Öl investieren: Unser Fazit

In Öl zu investieren ist inzwischen auf vielen verschiedenen Wegen möglich. Dafür müssen Sie keinesfalls Ölfässer in Ihren Garten stellen. Vielmehr können Sie entweder direkt mit Finanzprodukten wie Futures oder ETCs am Ölkurs teilhaben oder Aktien von Ölkonzernen kaufen. Die Aktien stellen dabei tendenziell die langfristigere Strategie dar. Zertifikate und CFDs stehen Ihnen ebenfalls zur Verfügung. Neben den höchsten Gewinnchancen haben Sie hier allerdings auch das höchste Risiko für einen Totalverlust.

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