Aktien kaufen unter 18 Jahren war in der Vergangenheit alles andere als einfach. Aber mit Onlinebrokern, Direktbanken und Trading Apps kannst Du schnell anfangen zu handeln. Wichtig ist jedoch, dass Deine Eltern mit an Bord sind. Anders kannst Du kein eigenes Depot eröffnen. Wenn dieser Punkt abgehakt ist, wollen wir Dir zeigen, was bei der Auswahl des Brokers und dem Aktienkauf generell zu beachten ist. So kannst Du Dein Vermögen früh in die eigene Hand nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Aktien kaufen unter 18 – ist das nicht zu früh?
Falls Du oder andere Dir die Frage stellen, ob man nicht lieber noch etwas mit dem Aktienkauf warten sollte, ist unsere Meinung klar. Fang so früh an, wie es geht und Dich interessiert. Denn das Sprichwort „Zeit ist Geld“ trifft nirgendwo mehr zu als an der Börse. Je länger Du investiert bist, desto höher können auch die Gewinne ausfallen. Außerdem sammelst Du früh erste eigene Erfahrungen. Das kann für später von unschätzbarem Wert sein.
Was aus unserer Sicht auch dafür spricht, möglichst früh mit dem Investieren zu beginnen, ist Dein Kapital. Das Geld, was Du investieren kannst, ist am Anfang noch nicht sonderlich viel. Was Dich eventuell ärgert ist aber gut und wichtig. Denn mögliche Verluste fallen nicht so hoch aus. Dieses „Lehrgeld“ haben schon viele Investoren gezahlt. Einige mehrere Tausend Euro. Wenn Du allerdings mit ein paar Hundert Euro startest, kann das kaum passieren.
Was ist der richtige Broker fürs Aktien kaufen unter 18?
Dein Zugang zu den Börsen und dem Aktienhandel ist ein Wertpapierdepot, das bei einem Broker oder einer Bank geführt wird. Für gewöhnlich kannst Du am Computer oder per App Zugriff auf Dein Depot bekommen. Aber es gibt viele verschiedene Anbieter. Nicht alle haben die gleiche Auswahl, die gleichen Gebühren und nicht alle bieten Depots für Minderjährige an. Daher musst Du natürlich zuerst schauen, welcher Broker oder welche Bank so ein Depot überhaupt anbieten. Wir haben das für dich erledigt:
Denn einige Punkte solltest Du bedenken:
- Übersichtlichkeit: Insbesondere am Anfang deiner Investorenkarriere ist vieles für Dich neu. Du musst Dich erst einmal einarbeiten. Eine verwirrende und überladene Nutzeroberfläche stört nur zusätzlich. Daher guck Dir vorab gerne Bilder des Brokers an und entscheide, ob Du Dich damit wohlfühlst.
- Kosten: Bei kleinen Anlagebeträgen solltest Du darauf achten, nicht zu viel zu bezahlen. Je niedriger die Kosten, desto besser. Allerdings sollte Dein Depot bei einer Deutschen Bank geführt werden, die strengeren Richtlinien unterliegt.
- Auswahl: Überlege schon einmal vorab, welche Aktien du handeln möchtest. Denn die Auswahl kann sich von Depot zu Depot stark unterscheiden. Damit Du am Ende auch die Aktien kaufen kannst, die Du möchtest, mach Dir hierüber vorab Gedanken.
Warum Du unbedingt Dein eigenes Depot brauchst
Bei der Eröffnung des Depots sollten Du und Deine Eltern darauf achten, dass das Depot auch auf Dich läuft. Denn nur dann zählt für Dich ein eigener Freibetrag für mögliche Gewinne. Wenn Du nicht bereits arbeitest und Geld verdienst, kann der Freibetrag sogar deutlich höher ausfallen als die 801 Euro von Deinen Eltern. Außerdem gehören die Aktien nur in Deinem eigenen Depot wirklich Dir! Ab Deinem 18. Geburtstag kannst Du dann nämlich frei darüber entscheiden.
Wie Du Risiken senken kannst
Besonders in Deutschland halten viele Leute Aktien für hochriskant. Deshalb möchten wir Dir einige Möglichkeiten an die Hand geben, um Dein Risiko bewusst zu senken. Die erste Option ist die Qualität eines Unternehmens. Wenn Du eine gute Aktie kaufst, kann weniger schief laufen als bei einem Ramschladen. Deshalb informiere Dich vorher gut und übe eventuell auch, wie Du die Kennzahlen eines Unternehmens lesen musst. Dann findest Du schnell hochwertige Aktien.
Wenn Du eine Aktie gekauft hast, kannst Du sogenannte Stop-Loss-Aufträge erteilen. Diese verkaufen eine Aktie automatisch, wenn Du zu viel Verlust machst. Dieses Werkzeug kann sinnvoll sein, aber je nach Einsatz auch einfach nur stören. Schließlich willst Du die Aktie eines guten Unternehmens kaum verkaufen, nur weil es mal einen schlechten Tag gab.
Auch bei kleinen Beträgen ist die Streuung Deiner Anlage wichtig. Wenn Du Dein Geld auf mehrere Aktien verteilst, kann weniger schief gehen, wenn eine einzelne Aktie fällt. Die anderen fangen das dann ab. So eine Streuung kannst Du mit einzelnen Aktien, aber auch mit sogenannten ETFs erreichen. Diese können mehrere Aktien beinhalten und streuen damit automatisch Dein Geld auf mehrere Aktien. Mehr Infos: ETFs für Anfänger. Schau dir bei dieser Gelegenheit auch unsere Übersicht zu den besten ETF Depots an.
Aktien kaufen unter 18: Wie Du von der Erfahrung anderer profitieren kannst
Wenn Du noch nicht sicher bist, wo Du Dich am besten über Aktien und die Börse informierst, haben wir hier ein paar Tipps. Grundsätzlich liefert das Internet viele hilfreiche Antworten. Foren, Communities in sozialen Netzwerken oder Informationsseiten können Dir hier helfen. Beispielsweise gilt die Stiftung Warentest als besonders neutral, weil sie gemeinnützig arbeitet. Wer dir abseits der digitalen Welt möglicherweise helfen kann sind Deine Eltern oder Familienmitglieder Sie haben schließlich auch nichts davon, Dich schlecht zu beraten. Achte aber darauf, dass sie selbst Erfahrung an der Börse haben.
Abschließend eine kleine Warnung: Insbesondere Berater, Vermittler und Coaches, egal ob bei Banken, Versicherungen oder im Internet verdienen daran, dass sie Dir etwas verkaufen. Das muss aber nicht gut sein. Hinterfrage daher solche Angebote unbedingt. Es gibt nicht nur schwarze Schafe, aber die Geldanlage ist am Ende immer noch Deine eigene Verantwortung.