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Nachhaltige ETFs: Investieren mit Nachhaltigkeit 2024

Nachhaltige ETFs erfreuen sich stetig steigender Nachfrage. Schließlich versprechen sie das beste aus zwei Welten. Nämlich einer erfolgreichen Geldanlage und der Unterstützung nachhaltiger „grüner“ Unternehmen. Denn einige Großkonzerne haben beispielsweise in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass sie als wenig nachhaltig wahrgenommen werden. Wie nachhaltige ETFs abschneiden, welche Titel enthalten sind und welche ETFs möglicherweise für Sie infrage kommen, schauen wir uns hier an.

Hinweis
Unser Artikel ist als reines Informationsangebot zu verstehen. Wir führen also keine Anlageberatung durch und empfehlen keine Produkte zum Kauf. Denken Sie deshalb unbedingt daran, selbstständig zu recherchieren, bevor Sie Geld anlegen. Wertzuwächse sind beispielsweise nicht garantiert. Sie können stattdessen auch Verluste am Kapitalmarkt erleiden.

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Inhaltsverzeichnis

Was sind nachhaltige ETFs?

Ein ETF selbst ist erst einmal nichts anderes als ein börsengehandelter Fonds. In diesem Finanzprodukt sind viele verschiedene Aktien enthalten. Als Anleger können Sie Anteile an diesem ETF kaufen und besitzen dann anteilig die Aktien aller enthaltenen Unternehmen. Der große Vorteil ist, dass sie Anteile von mehreren Unternehmen mit nur einer Transaktion erhalten und dass Sie sich diese überhaupt leisten können.

Eine Amazon Aktie kostet beispielsweise das Vielfache eines weltweit gestreuten ETF. ETFs heißen auch Indexfonds und folgen, wie der Name bereits sagt, einem Index. Bekannte Indizes sind beispielsweise der DAX oder der S&P 500. Dabei entwickelt sich der ETF ähnlich dem abgebildeten Index. Die Verwaltungskosten sind zudem gering, weil keine aktive Zusammenstellung der Wertpapiere nötig ist.

Als nachhaltig oder „grün“ bezeichnen sich ETFs, die ihre Aktien nach bestimmten ökologischen und nachhaltigen Faktoren aussuchen. Doch auf hierfür benötigen sie einen entsprechenden Index. Mögliche Indizes sind beispielsweise der MSCI World Socially Responsibile Index (SRI) und der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged. Darüber hinaus gibt es viele weitere Indizes, die jedoch häufig keine ausreichende Streuung oder Historie aufweisen. Daher beschränken wir uns bei den folgenden ETFs auf diese beiden Indizes.

Die Indizes werden von Analysten zusammengestellt und dann von den Indexanbietern veröffentlicht. Umstrittene Branchen fallen dabei zum Beispiel direkt aus dem Index. Hierzu zählen unter anderem:

  • Alkohol
  • Tabak
  • Glücksspiel
  • Waffen
  • Atomkraft
  • Pornografie
  • Gentechnik

Indexbildung im Detail

Darüber hinaus werden die Unternehmen anhand öffentlicher Daten auf nachhaltige Faktoren untersucht. Die CO2-Bilanz, Rohstoffe, Arbeitsbedingungen und Abfälle können dabei zu den Entscheidungskriterien gehören. Dow Jones fragt zusätzlich bei Kandidaten für den eigenen Index einen Katalog mit mehr als 100 Seiten ab. Hier sollen die Unternehmen zu nachhaltigen Aspekten Stellung beziehen.

Ein nachhaltiger ETF unterscheidet sich also nicht wirklich von herkömmlichen ETFs. Es geht vielmehr darum, welcher Index die Basis bildet. Gleichzeitig sollten Sie keine Wunder erwarten. Um insgesamt mehrere hundert Unternehmen für einen Index zusammenzubekommen, hat nicht jedes eine strahlend weiße Weste. Es handelt sich aber um die Unternehmen, die nachhaltiger als die übrigen Marktteilnehmer agieren.


Nachhaltige ETFs im Vergleich

Für jeden der beiden bereits genannten Indizes schauen wir uns im Folgenden einen ETF an. Dabei werfen wir auch einen Blick auf die aktuelle Zusammensetzung der Indizes.

Nachhaltige ETFs im Vergleich


iShares MSCI World SRI UCITS ETF EUR

Dieser ETF bildet den MSCI World SRI ab und ist bereits mehr als 2,7 Milliarden Euro groß. Die jährlichen Kosten betragen 0,2 %, was nicht teurer als bei anderen ETFs ist. Der ETF besteht allerdings erst seit dem Jahr 2017 und ist damit noch relativ jung. Gut im Chart zu sehen ist auch, dass dieser ETF offenbar kaum von der Corona-Krise betroffen war. Neben 32 % Rendite im Jahr 2019 schaffte der ETF im Coronajahr 2020 immerhin noch 11 %.

Doch welche Aktien sind Teil des ETFs? Im Mai 2021 dominierten Technologieunternehmen aus den USA den Index. Microsoft, Tesla und Nvidia bilden die TOP 3 mit zusammen mehr als 10 % Indexanteil. Gut 60 % der Unternehmen stammende aus den USA. Neben IT-Unternehmen sind auch Konsumgüter, Finanzdienstleistungen und Gesundheitsversorgung mit einem hohen Anteil vertreten.

2B7K Aktienchart von TradingView


iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF 

Der gleiche Anbieter, das gleiche Thema, ein anderer Index. Erneut schauen wir uns hier einen ETF der BlackRock Tochtergesellschaft iShares an. Der zugrunde liegende Index ist dieses Mal allerdings der Dow Jones Global Sustainability Enlarged. Alle fragwürdigen Sektoren (siehe oben) sind in dem Index nicht enthalten. Der ETF verfolgt dabei die Strategie in die oberen 20 % der Unternehmen aus diesem Index zu investieren. Der ETF existiert zwar bereits seit 2011, hat aber „nur“ ein Volumen von 400 Millionen Euro. Für einen ETF ist das dennoch mindestens durchschnittlich, wenn nicht etwas mehr.

Die Kosten sind mit 0,6 % allerdings etwas höher. Das kann auch damit zusammenhängen, dass der ETF einfach kleiner ist als unser Vergleichskandidat. Leider fällt auch die Rendite etwas geringer aus als beim MSCI-Index. Der Dow Jones ETF schafft auf die letzten drei Jahre eine Rendite von 39 %. Die globale Verteilung ist dabei kaum anders als beim MSCI Index. Mehr als 50 % der Unternehmen stammen aus den USA. Allerdings ist alleine Microsoft mit mehr als 10 % stark übergewichtet. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass ein Drittes des Index auch Technologieunternehmen besteht.

IUSL Aktienchart von TradingView


Performance nachhaltiger ETFs

Möglicherweise fragen Sie sich jetzt, ob das gute Gewissen nicht seinen Preis hat. Schneiden nachhaltige Unternehmen besser oder schlechter an der Börse ab? Die Antwort: Es macht kaum einen Unterschied! Nachhaltige ETFs und ETFs auf klassische Indizes performten in den letzten Jahren während Aufschwungphasen sehr ähnlich. Während der letzten Börseneinbrüche konnten die nachhaltigen Indizes sogar besser abschneiden. Sie brachen weniger stark ein und erholten sich schneller. Daher können nachhaltige ETFs ebenfalls eine Möglichkeit zur soliden Geldanlage sein.

Hinweis
Einen Risikofaktor sollten Sie jedoch insbesondere bei den hier vorgestellten Spezial-ETFs bedenken. Häufig sind die Indizes kleiner und weniger breit gestreut als die klassischen ETFs. Daher sind sie abhängig von der Rendite weniger Unternehmen. Schneidet beispielsweise Microsoft von jetzt an schlechter ab als bisher, kann dies nachhaltige ETFs wieder in einem anderen Licht darstellen.

Hinweis Aktienchart von TradingView


Nachhaltige ETFs: Das sind mögliche Alternativen

Wenn Ihnen ein grüner ETF nicht reicht und sie nicht ausreichend steuern können, was „drin ist“, haben Sie auch weitere Alternativen. Zum einen können Sie sich natürlich direkt an Unternehmen beteiligen, die Sie für nachhaltig halten. Das können Energieproduzenten, Recyclingunternehmen oder Konsumgüterhersteller sein, deren Strategie Ihnen zusagt. Bei einzelnen Unternehmen tragen Sie jedoch direkt ein höheres Risiko aufgrund der geringeren Streuung. Daher können Sie auch über einen aktiv gemanagten gründen Fonds nachdenken. Doch auch hier gibt es Schattenseiten.

Ein Beispiel für einen aktiven grünen Fonds ist der UmweltSpektrum Mix A der Umweltbank. Hier wählt ein Team manuell nach bestimmten Kriterien nachhaltigen Anlagen aus und stattet den Fonds damit aus. Der regionale Fokus: Deutschland. Von Diversifikation können wir hier also leider wieder nicht sprechen. Denn die USA bleiben bei diesem Fonds ziemlich außen vor. Dabei spielen sie eine wichtige Rolle für die Weltwirtschaft. Trotzdem ist der Fonds auf den ersten Blick wirklich „grüner“ als die oben stehenden ETFs.

Es finden sich vermehrt kleine Unternehmen, die innovativ und nachhaltig agieren. Von solchen Unternehmen hält der Fonds auch einige Anleihen. Ein Wehrmutstropfen ist die hohe Liquidität, die der Fonds momentan hält. Dieser wirklich gründe Fonds hat allerdings auch seinen Preis. Neben bis zu 3 % Ausgabeaufschlag zahlen Sie fast 2 % Gebühren pro Jahr. Damit ist diese Alternative nur dann etwas für Sie, wenn sie zu Gunsten der „richtigen“ Geldanlage auf Etwas Rendite verzichten können. Die globalen Indizes hat der Fonds nämlich in den letzten Jahren nicht geschlagen.

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