Kann man Lieferando Aktien kaufen? Auf diese Frage gehen wir im heutigen Beitrag ein. Der Essenslieferdienst Lieferando hat auch selbst mächtig Appetit.
Dank seiner erfolgreichen Strategie, missliebige Konkurrenten einfach zu schlucken, hat das umtriebige Unternehmen in Deutschland inzwischen eine marktbeherrschende Position erreicht. Lieferando Aktien wären also für Investoren eine durchaus überlegenswerte Anlageoption.
Inhaltsverzeichnis
Gibt es eine Lieferando Aktie?
Nein, es gibt keine Lieferando Aktien. Lieferando ist auch kein eigenständiges Unternehmen, sondern nur eine Marke des weltweit tätigen, holländischen Essenslieferdienstes Just Eat Takeaway. Dieser besitzt die Rechtsform einer AG. Wer also Lieferando Aktien kaufen will, könnte stattdessen Wertpapiere von Just Eat Takeaway erwerben.
Plant Just Eat Takeaway einen Spin-Off von Lieferando?
Offizielle Verlautbarungen gibt es zwar keine, aber verwunderlich wäre dies nicht. Lieferando hat nämlich in Deutschland ein starkes Imageproblem.
Das Unternehmen steht aufgrund unseriöser Geschäftspraktiken, Ausnutzung seiner zunehmenden Marktmacht und seinen prekären Beschäftigungsverhältnissen unter zunehmendem, öffentlichem Druck sowie unter ständiger, genauer Beobachtung durch das Kartellamt und die Gewerkschaften.
Selbst wenn es also Lieferando Aktien gäbe, wäre deren Erwerb derzeit nicht unbedingt empfehlenswert. Ein Spin-Off dagegen- verbunden mit einem neuem Namen und einer fairen Geschäftspolitik – böte dem Unternehmen die Chance zur Imagekorrektur.
Fakten zu Lieferando
Lieferando ist ein Essenslieferdienst für die Kunden von Restaurants und Lebensmittelmärkten. Das Unternehmen wurde 2009 in Berlin als GmbH gegründet und 2014 vom börsennotierten, und stark expandierenden holländischen Großunternehmen Just Eat Takeaway übernommen.
Zahlreiche einst selbständige Essenslieferdienste gehören mittlerweile zum international operierenden Takeaway-Konzern. Dazu gehören etwa Lieferheld.de, Foodora und Pizza.de.
Unternehmensstruktur von Lieferando
Just Eat Takeaway ist derzeit teils direkt und teils über diverse Tochtergesellschaften in 25 Ländern weltweit vertreten. Dazu gehören neben Deutschland die Schweiz, Österreich, das Vereinigte Königreich, Brasilien, Israel, Kanada, Kolumbien, die USA und sogar Neuseeland.
Welche Lieferdienst-Anbieter sind an der Börse?
Neben Takeaway sind auch die beiden in Berlin ansässigen Lieferdienste Delivery Hero und HelloFresh börsennotiert. Delivery Hero hat sich zwar aus dem deutschen Markt weitgehend zurückgezogen, ist dafür aber in 50 anderen Ländern auf vier Kontinenten umso aktiver.
HelloFresh beliefert Millionen Kunden in derzeit 14 Ländern mit Kochboxen. Die enthalten praktischer Weise neben Lebensmitteln auch gleich das dazugehörige Rezept – eine ebenso originelle wie erfolgreiche Geschäftsidee.
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