Tagesgeld für Geschäftskunden ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, während Tagesgeldkonten generell vor gut einem Jahrzehnt noch unbekannt waren. Insbesondere kleine Unternehmen haben folglich diese flexible und günstige Kontoform für sich entdeckt. Wir untersuchen daher, welche Vorteile Tagesgeld für Geschäftskunden bedeuten kann. Außerdem vergleichen wir die unterschiedlichen Anbieter und schauen uns um, wer überhaupt entsprechende Produkte vertreibt.

Tagesgeld fuer Geschaeftskunden


Inhaltsverzeichnis

Nutzen von Tagesgeld für Geschäftskunden: Zinsen sind nicht alles

Tagesgeldkonten können für Unternehmen verschiedene Vorteile bieten. Zuerst eignen Sie sich gut um kurzfristig Geldmittel „zwischenzuparken“. In diesem Zusammenhang bestechen sie mit den schnellen Transferzeiten.

Normalerweise ist Geld innerhalb von einem Tag auf oder von einem Tagesgeldkonto auf ein anderes Konto überwiesen. Damit können auch Geschäftskunden schnell auf diverse Gegebenheiten reagieren. Mithilfe von Sofortüberweisungen sind Transfers auch in deutlich kürzeren Zeitspannen möglich.

Lange Zeit konnten Sie auf Tagesgelder außerdem deutlich höhere Zinsen als auf Girokonten (Zahlungsverkehrskonten) erzielen. Dies trifft zwar in manchen Fällen immer noch zu, aber die Zinsen auf Tagesgeldkonten tendieren mittlerweile ebenfalls gegen Null.

Doch Guthabenzinsen sind nicht alles. Schließlich können Sie mit einem Tagesgeldkonto zumindest mögliche Negativzinsen auf anderen Konten vermeiden. Daher können Sie mit dem richtigen Tagesgeld immer noch einige Kosten umgehen.

Hinweis

Als Geschäftsinhaber sollten Sie sich nicht unbedingt ausschließlich an Geschäftskonten orientieren. Alternativ können Sie beispielsweise als Freiberufler oder Einzelunternehmer auch die Angebote für Privatkunden nutzen. Diese bieten in der Regel höhere Zinsen und tendenziell geringere Kosten. Allerdings kann die Trennung von betrieblichem und privatem Vermögen dann schwer fallen.


Tagesgeld für Geschäftskunden – unser Vergleich

Einige Banken, die Tagesgeld für Geschäftskunden anbieten, haben wir uns im Folgenden näher angeschaut. Dabei haben wir uns an einigen Kernaspekten, wie beispielsweise den Zinsen, Kündigungsfristen oder Kosten der Konten orientiert. Bedenken Sie allerdings, dass ein Konto immer auch Ihre persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllen muss.

Sollte eines der folgenden Tagesgeldangebote für Sie interessant sein, informieren Sie sich bei möglichen Unklarheiten weiter bei der entsprechenden Bank. Einen Aspekt werden wir im weiteren Verlauf übrigens nicht mehr näher ausführen.

Es geht dabei um die Einlagensicherung der hier vorgestellten Tagesgelder. Denn alle nachfolgenden Angeboten unterliegen der deutschen Einlagensicherung. Folglich ist Ihr Kontoguthaben bis mindestens 100.000 EUR auch bei einer Pleite der Bank sicher.

Hinweis

Alle der folgenden Angebote haben wir sorgfältig analysiert und ausgewertet. Allerdings können sich diese im Laufe der Zeit ändern. Daher empfehlen wir Ihnen, vor einer möglichen Kontoeröffnung unbedingt die offiziellen und aktuellen Preisverzeichnisse der Banken zu prüfen. Auch neue Angebote können Sie auf Plattformen, wie Weltsparen.de im Blick behalten.


Bankhaus Lenz

Das Bankhaus Lenz ist eine Privatbank, die sich insbesondere auf Geschäftskunden spezialisiert hat. Aus diesem Grund stammt auch eines der interessantesten Firmentagesgelder von diesem Anbieter. Für ganz kleine Unternehmen mag dieses Tagesgeld allerdings nicht geeignet sein, denn es gibt eine Mindestanlage von 100.000 Euro.

Bis zu 4,5 Millionen Euro können Sie als Geschäftskunde mit aktuell 0,03 % Zinsen anlegen. Weitere Kosten gibt es nicht und binnen weniger Tage ist Ihr Kapital wieder verfügbar, wenn Sie es benötigen.

Diese überdurchschnittlichen Konditionen haben aber auch ihren Preis. Denn über Teilbeträge können Sie nicht verfügen. Sie können nur den gesamten Betrag auf dem Konto auszahlen oder dort belassen. Daher sollten Sie ihren Sicherheitspuffer nicht unbedingt mit längerfristigen Rücklagen auf dem gleichen Konto lagern.

Zinsen: 0,03 % p. a.
Kündigungsfrist: keine
Mindestanlage: 100.000 EUR
Besonderheiten: keine Teilverfügungen
Kosten: keine

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GEFA Bank

Die GEFA Bank wurde ursprünglich als Tochter der Deutschen Bank gegründet und gehört inzwischen zur Société Générale aus Frankreich. Während die Bank ihren Fokus eigentlich auf Finanzierungs- und Leasinggeschäften hat, bietet sie auch das Tagesgeld Business an. Eine Mindestanlagesumme gibt es für dieses Produkt nicht.

Allerdings gibt es aktuell auch keine Zinsen auf das Guthaben. Auf Negativzinsen verzichtet die Bank aber auch. Dem Preis-Leistungsverzeichnis lässt sich entnehmen, dass auch keine weiteren Gebühren anfallen. Für alle weiteren Details verweist die Bank aber auf ihr Kontaktformular und bittet um das direkte Gespräch.

Zinsen: 0,00 % p. a.
Kündigungsfrist: auf Anfrage
Mindestanlage: keine
Besonderheiten: auf Anfrage
Kosten: keine

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Degussa Bank

Als Letztes möchten wir uns mit dem Angebot der Degussa Bank befassen. Diese verspricht ein „maßgeschneidertes Tagesgeld für Firmen“. Das Geld auf dem Konto ist täglich verfügbar und die Kontoführung vollständig kostenfrei. Bei Kontobewegungen bis 15 Uhr verspricht die Bank sogar eine Gutschrift am gleichen Tag.

Eine maximale Anlagesumme nennt die Bank zwar nicht, aber über 100.000 Euro Anlagesumme dürfte sich dieses Tagesgeld für Geschäftskunden kaum lohnen.

Für Einlagen über 100.000 Euro fallen nämlich Negativzinsen von 0,5 % pro Jahr an. Ab einer Million Euro steigt dieser Wert auf 0,6 %. Daher sind Sie bei der Degussa Bank gut beraten, wenn Sie kleine Summen verwahren möchten.

Zinsen: 0,00 % p. a. bis -0,6 % p. a.
Kündigungsfrist: sofort
Mindestanlage: keine
Besonderheiten: Tagesgleiche Gutschrift bei Transaktionen bis 15 Uhr
Kosten: keine

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Unterschied bei den Kontoanforderungen

Bei der Wahl eines Tagesgeldkontos für ein Unternehmen müssen Sie teilweise andere Faktoren berücksichtigen als im privaten Bereich. Beispielsweise kann es schon einen erheblichen Unterschied machen, welche Rechtsform Ihr Unternehmen hat.

Das beeinflusst die Dokumente, die Sie benötigen und möglicherweise sogar die Banken, die Sie als Kunden akzeptieren. Denn Personengesellschaften gelten immer noch als sogenannte natürliche Person. Der private und geschäftliche Bereich stehen sich also relativ nahe. Für eine Kontoeröffnung genügen also Ausweis, Steuernummer und wenige weitere Dokumente.

Kapitalgesellschaften (z. B. AG und GmbH) haben es hier etwas schwieriger. Denn es handelt sich um juristische Personen. Die Kontoeröffnung übernimmt der Geschäftsführer. Zusätzlich brauchen Sie aber Dokumente, wie Gesellschafterbeschlüsse oder einen aktuellen Handelsregisterauszug.

Dieses aufwändige Vorgehen kann auch dazu führen, dass Konten von Kapitalgesellschaften teurer sind als Produkte, die für Privatkunden und Personengesellschaften erhältlich sind.

Tagesgeld für Geschäftskunden: Beratung ist wichtig

Sie haben bereits gemerkt, dass es bei Tagesgeld für Geschäftskunden diverse Details gibt, auf die Sie achten sollten. Allgemein lässt sich aber auch sagen, dass die Beratung für Geschäftskunden wichtiger ist als für Privatkunden.

Privat können Sie inzwischen alles Online und in diversen Vergleichsportalen nachsehen. Für Firmen gibt es solche Möglichkeiten kaum. Gleichzeitig ist jede Firma ein wenig anders. Sie brauchen also maßgeschneiderte Konzepte.

Daher kann es sich anbieten, die Bank, für deren Konto Sie sich interessieren, einfach anzurufen. Der Service für Firmen- und Privatkunden ist in der Regel eh voneinander getrennt.

Mit einem kompetenten Firmenkundenberater sollten Sie im Folgenden herausfinden können, was genau Sie brauchen und was die Bank Ihnen bieten kann.

Auf dieser Grundlage können Sie dann auch bei speziellen Anfragen oder Problemen auf einen persönlichen Ansprechpartner zurückgreifen, der Ihnen schnell weiterhilft. Sollte Ihnen die Beratung bei einer Bank nicht zusagen, ist es möglicherweise die bessere Idee noch ein wenig weiterzusuchen.

Tagesgeld fuer Geschaeftskunden Beratung

Gibt es Negativzinsen bei Tagesgeldern?

Aktuell verlangen immer mehr Banken Negativzinsen auf kurzfristige Geldanlagen. Hierzu zählen sowohl Girokonten als auch Tagesgelder. Zwar verlangen Banken bei Tagesgeldern seltener Negativzinsen, aber ausgeschlossen ist es nicht.

Beispielsweise haben Sie am Beispiel der Degussa Bank gesehen, dass unter bestimmten Voraussetzungen Negativzinsen auch auf Tagesgelder von Geschäftskunden möglich sind.

Aktuell können Sie jedoch relativ gut steuern, ob Sie Negativzinsen bezahlen müssen oder nicht. Es gibt sowohl realistische Wertgrenzen als auch Banken, die darauf verzichten. Uns ist kein Anbieter bekannt, der auf Tagesgeld für Geschäftskunden ab dem ersten Euro Negativzinsen verlangt.

Was es generell mit den Negativzinsen auf sich hat und woher diese stammen, können Sie sich in diesem Video ansehen:

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Alternativen zum Tagesgeld

Wenn Sie für Ihr Unternehmen kurzfristig Gelder lagern wollen, steht Ihnen nicht nur das Tagesgeld für Geschäftskunden zur Verfügung. Beispielsweise können Sie auch mehrere Girokonten eröffnen. Vorausgesetzt, dass diese keine Gebühren kosten, können Sie überschüssige Geldmittel kurzfristig dort lagern.

Wenn Sie das Geld für einen längeren Zeitraum nicht benötigen sind auch Festgeldprodukte eine Überlegung wert. Hier erhalten Sie tendenziell mehr Zinsen und sind in jedem Fall vor Negativzinsen sicher. Allerdings können Sie ohne Abschläge nicht einfach über das Geld verfügen, wenn der Anlagezeitraum noch nicht beendet ist.

Etwas mehr Risiken aber auch Chancen als das Tagesgeld für Geschäftskunden bietet die Geldanlage in Aktien oder ETFs. Hier ist das Geld ebenfalls grundsätzlich flexibel verfügbar und kann sogar einen merklichen Gewinn erzielen. Das Risiko ist jedoch, dass der Gewinn weder sicher ist, noch kurzfristig entsteht.

Aktien und ETFs sollten mindestens über mehrere Jahre gehalten werden. Müssen Sie kurzfristig aufgelöst werden, kann dies zu einem ungünstigen Kurs passieren. Daher gilt für Unternehmen, wie für Privatpersonen, dass am Kapitalmarkt nur solche Geldmittel investiert werden sollten, die langfristig nicht eingeplant sind.

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