In Startups investieren bietet gleichzeitig Chancen und Risiken. Möglicherweise ist es auch ihr Traum von Anfang an bei der nächsten großen Erfolgsgeschichte dabei zu sein. Schließlich haben auch Unternehmen wie Apple, Tesla oder Amazon als Startup angefangen. In Startups investieren ist allerdings nicht so einfach, wie eine Aktie an der Börse zu kaufen. Denn börsennotiert sind nur die wenigsten frisch gegründeten Unternehmen. Also benötigen Sie andere Wege, um sich an Startups zu beteiligen. Einige Möglichkeiten möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Alle der folgenden Investitionsmöglichkeiten dienen ausschließlich Ihrer Information. Wir geben keine Handlungsempfehlungen und führen keine Anlageberatung durch. Jede Investition am Kapitalmarkt birgt Risiken. Bei der Investition in Startups können Sie zwar hohe Gewinne realisieren, aber auch die gesamte Investitionssumme verlieren. Dies sollten Sie unbedingt bedenken, bevor Sie eine Investition tätigen.
Inhaltsverzeichnis
In Startups investieren: Gläubiger oder Investor?
Wenn Sie in Startups investieren, ist eine Frage essenziell: Werden Sie ein Gläubiger oder Investor? Gläubiger leihen einem Unternehmen Geld und erhalten dies mit Zinsen zurück. Dafür sind Gläubiger nicht am Gewinn des Unternehmens beteiligt und haben kein Mitspracherecht. Im Fall einer Insolvenz stehen sie jedoch besser da als Investoren. Denn ein Investor beteiligt sich langfristig an einem Unternehmen. Er kann zwar langfristig von Gewinnen profitieren, verliert jedoch seine gesamte Investition bei einem Misserfolg des Unternehmens. Häufig investieren nur Personen direkt in Startups, die bereits über ein großes Vermögen in verschiedenen Anlageklassen verfügen.
Für Privatanleger ist eine direkte Investition in Startups jedoch selten möglich. Häufig bekommen Sie nicht einmal mit, dass ein Unternehmen Kapital benötigt. Zusätzlich möchte ein Unternehmen selten mit mehreren Investoren zusammenkommen, sondern die geforderte Summe von nur einem Investor erhalten. Eine Möglichkeit bietet die Plattform equityzen.com man muss hier aber als Privatperson nachweislich über ein Vermögen von über 1 Million verfügen.
Private Equity Fonds
Eine Möglichkeit, um bereits mit wenig Kapital in Startups zu investieren, können Venture Capital oder Private Equity Fonds sein. In diesem Fall sammelt eine Fondsgesellschaft Kapital von Anlegern, um damit in verschiedene Startups zu investieren. Als Anleger haben Sie dabei kein Mitspracherecht, in welche Gesellschaften investiert wird. Das Ziel eines Private Equity Fonds ist es, sich an einem Startup zu beteiligen und die Anteile nach einer erfolgreichen Entwicklung wieder zu verkaufen. Als Käufer treten häufig große Konzerne wie in den folgenden Beispielen auf.
- Youtube – aufgekauft durch Alphabet (Google)
- Whatsapp – aufgekauft durch Facebook
- Instagram – aufgekauft durch Facebook
- …
Der Vorteil eines Fonds ist, dass Sie als Investor keine Entscheidungen treffen müssen. Hierfür gibt es den Fondsmanager, der sich bestenfalls gut mit der Thematik auskennt. Zudem wird Ihre Investition auf verschiedene Unternehmen verteilt. Sie profitieren also von einer Diversifikation. Die Vorteile eines Fonds bezahlen Sie allerdings mit den Fondsgebühren. Außerdem ist die Mindestanlagesumme häufig nicht sonderlich gering. 50.000 Euro bis 100.000 Euro Mindesteinlage sind keine Seltenheit.
In Startups investieren mit Aktien von Beteiligungsgesellschaften
Wenn Ihnen die finanziellen Möglichkeiten für einen Private Equity Fonds fehlen, können Sie einen Umweg über die Börse gehen. Hierfür brauchen Sie lediglich ein Wertpapierdepot. Haben Sie noch kein Wertpapierdepot? Dann schauen Sie sich unseren Vergleich an: Depot Vergleich
Beteiligungsgesellschaften sind grundsätzlich kaum etwas anderes als Private Equity Fonds. Sie investieren in Startups oder kaufen diese auf, um sie dann später mit Gewinn zu verkaufen. Wie bei einer direkten Investition in ein Startup ist das Risiko groß, die Chancen aber auch.
Teilweise müssen diese Aktiengesellschaften jedoch strengere Offenlegungspflichten erfüllen und haben daher einen kleinen Nachteil gegenüber den oben genannten Fonds. Dennoch können Sie für wenige Euro Anteile der Unternehmen kaufen und sich damit indirekt an Startups beteiligen. Mit der Wahl der Beteiligungsgesellschaft können Sie außerdem steuern, in welche Art Unternehmen Sie investieren wollen. Hier finden Sie einige der Beteiligungsgesellschaften mit den jeweiligen Tätigkeitsfeldern.
- Aurelius AG, DE – weltweite Beteiligung in junge und angeschlagene Unternehmen
- MBB SE, DE – Erwerb mittelständischer Technologieunternehmen
- Blue Cap AG, DE – Investition in mittelständische Nischenunternehmen
- Mutares SE & Co. KGaA, DE – Erwerb und Sanierung von europäischen Unternehmen
- Rocket Internet SE, DE – Investition in Technologieunternehmen
- ARK invest, Investition in StartUps aus verschiedenen Themenfeldern
Neben diesen klassischen Beteiligungsgesellschaften gibt es auch Unternehmen, die teilweise in Startups investieren und diese langfristig halten. Zu den größten Beteiligungsgesellschaften gehören beispielsweise Berkshire Hathaway aus den USA und das japanische Telekommunikationsunternehmen Softbank. Beide Unternehmen investieren in hunderte verschiedene Gesellschaften. Dabei geht es allerdings nicht immer nur um Startups. Dennoch sind diese beiden Titel eine denkbare Alternative für die Investition in Startups.
Crowdinvesting
In den letzten Jahren haben sich immer mehr Crowdinvesting Plattformen gegründet. Sie können inzwischen in fast alles mit „der Crowd“ investieren. Beispielsweise auch in Startups. Interessant an dieser Variante können die geringen Anlagesummen sein, die notwendig sind, um eine Investition zu tätigen. Auf den Plattformen stellen sich die Unternehmen mit Finanzplänen und Videos vor, um für das Geld der Anleger zu werben.
Interessieren sich viele Investoren, können sich große Finanzierungssummen ergeben. In der Praxis beteiligen Sie sich beim Crowdinvesting in Form eins Nachrangdarlehens. Sie werden also kein echter Anteilseigner des Unternehmens, können aber von einem Verkauf profitieren. Wie der Name bereits sagt, haben Sie jedoch bei wirtschaftlichen Problemen den „Nachrang“ und wissen nicht, ob Sie Ihre Investition zurückerhalten.
Eines der ersten Crowdfunding Unternehmen für Startups ist Seedmatch. Hier können Sie ab 250 Euro in ausgewählte Startups investieren. Der Vorteil gegenüber den bereits vorgestellten Möglichkeiten ist, dass Sie sich bewusst für einzelne Unternehmen entscheiden können.
Crowdinvesting ist nicht zu verwechseln mit Crowdfunding. Beim Funding spenden Sie Geld. Beim Investing verleihen Sie es lediglich. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch P2P-Plattformen, bei denen Sie in Privatkredite investieren können. Wenn Sie an diese Alternative interessiert sind, schauen Sie sich gerne unseren P2P Kredit Vergleich an.
Kann ich ein Business-Angel werden?
Als Business-Angel zählen einzelne Personen, die in Unternehmen investieren und nicht nur Geld, sondern auch ihre Erfahrung beisteuern. Sie helfen jungen Unternehmen also auf mehr als nur eine Art. Business-Angels sind häufig selbst erfolgreiche Unternehmer, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse an Jungunternehmer weitergeben wollen. Sie sehen also, dass es nicht so einfach ist, ein Business-Angel zu werden. Sie benötigen Erfahrung, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und jede Menge privates Vermögen. Für die meisten Menschen kommt diese Form der Investition in Startups also weniger in Frage.
In Startups investieren: Fazit
In Startups zu investieren ist nicht unkompliziert und birgt erhebliche Risiken. Gleichzeitig sind auch hohe Gewinne bei einem erfolgreichen „Exit“ möglich. Daher können Sie diese Anlageform als Ergänzung zu klassischen ETFs oder Aktien sehen. Wenn Sie bereits ein großes Depot besitzen, ist die Erweiterung Ihres Portfolios um Startups denkbar.
Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: Fast alle Formen der Investition in Startups sind darauf ausgelegt, die Anteile wieder zu verkaufen, wenn das Unternehmen erfolgreich ist. Wenn Sie ein Unternehmen über den gesamten Weg begleiten wollen, bleibt Ihnen eigentlich nur das Engagement als Business-Angel, den sich nur die wenigsten Investoren leisten können.